Weihnachtszeit sicher genießen!

Kreis Euskirchen: Alle Jahre wieder: Festlich dekorierte Zimmer, leuchtende Weihnachtsbäume, Feuerwerke – und Hochsaison für brennende Häuser. Immer ab Mitte Dezember steigt die Zahl vernichtender, oft sogar tödlicher Brände stark an.

„Risikomanagement“ für die Advents- und Weihnachtszeit

Klar: Je trockener Adventskränze und Christbäume werden, desto leichter brennen sie. „Frisches Holz, sogar frische Tannennadeln, brennen kaum. Aber Weihnachtsbäume werden oft importiert und so wegen langer Transportzeiten schon im November gefällt. Die Entflammbarkeit nimmt mit jedem der besinnlichen Tage zu. Allerspätestens Heiligabend sind die etwa 40.000 Nadeln pro Tanne dann extrem leicht entzündlich“, warnt Christoph Haupt, Prüfer bei Europas größtem Sicherheits-Zertifizierer VdS. „Schützen Sie sich durch den Kauf frischer Bäume aus heimischem Anbau. Tannen und Kränze bitte auch nach dem Aufstellen noch bewässern oder mit Wasser benetzen – Nadeln, Äste, selbst der Stumpf nehmen weiter Feuchtigkeit auf. Jeder Tropfen reduziert die Gefahr.“

Wichtig sind und bleiben die bewährten Klassiker: stabile Kerzenhalter sowie Baumständer – und brennende Kerzen bei Verlassen des Raumes, egal wie kurz, immer löschen. „Zur Reduzierung der Feuergefahr werden oft elektrische Lichterketten bevorzugt. Doch Elektrik ist der häufigste Brandauslöser in Deutschland – meist durch Mängel, Alterung oder überlastete Mehrfachsteckdosen“, betont Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. „Ihre Feuerwehr empfiehlt: Nutzen Sie nur Qualitätsware und schalten Sie auch E-Beleuchtung bei Abwesenheit, vor allem vor dem Zubettgehen, unbedingt aus. Brüchige oder gequetschte Kabel bitte direkt entsorgen. Und wenn ein mit E-Dekoration verzierter Baum oder Adventskranz brennt: Sofort den Stecker ziehen. Vor allem vor einem Löschversuch mit Wasser.“ Eines hat sich seit Jahrzehnten nicht geändert: „Im Ernstfall kann der in schneller Reichweite platzierte Feuerlöscher, das Löschspray oder der volle Wassereimer Ihr ganzes Haus retten. Am wichtigsten ist natürlich der Eigenschutz: Im Zweifel sofort raus aus der Gefahrenzone, die Feuerwehr ist schnell da.“

Köstlich – und explosiv: das Fondue

Schwerste Verletzungen bewirkt leider auch immer wieder ein beliebtes Festessen: Entzündet sich beim Fondue wie so oft das im Topf kochende Fett, darf niemals Wasser hineingekippt werden! Haupt erklärt: „Im Fonduetopf brennt nur die winzige oberste Fettschicht, nur sie hat Sauerstoffkontakt. Gießt aber jemand bei einem – fatalen! – Löschversuch Wasser hinein, so verdampft dieses sofort und reißt dabei massenweise Öl in die Luft, das sich sofort großflächig entzündet. Schon der Inhalt eines Wasserglases erzeugt eine mehrere Meter hohe Flamme. Die Zimmerdecke wirft diese Explosion auf alle im Umkreis zurück – die Folge sind mindestens schwere Verbrennungen! Wenn also das Fondue brennt: Deckel drauf. So ersticken Sie das Feuer sofort und gefahrlos.“

Schutztipps für Silvester

Auch nach Weihnachten herrscht für die Feuerwehren weiter Hochbetrieb. „Alle Silvesterknaller enthalten Sprengstoff“, warnt Hachemer. „Das macht jede der tausenden fehlgeleiteten Raketen zu einer gefährlichen Brandquelle.“ Achten Sie auf die Anwendungshinweise der Hersteller.

Das ganze Jahr wichtig: Rauchmelder

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 350 Menschen durch Feuer, meist in den eigenen vier Wänden. Todesursache sind fast nie die Flammen an sich, sondern bei 95 % eine Rauchvergiftung. Hachemer erklärt: „Die meisten Brandopfer sterben im Schlaf. Denn dann riechen wir nichts.“ Wie schnell Räume selbst bei kleinen Bränden komplett verqualmt sind, erstaunt immer wieder sogar Experten. „In einem verrauchten Raum können drei Atemzüge bewusstlos machen, zwei Minuten schon tödlich sein. Wir empfehlen deshalb unbedingt die Nutzung von Rauchmeldern. Diese günstigen, leicht zu montierenden und zudem deutschlandweit gesetzlich vorgeschriebenen Geräte sind die einzige sichere Chance, bei einem nächtlichen Brand wach zu werden. Ihre Feuerwehr vor Ort unterstützt Sie hier gerne.“

„Alle 2,11 Minuten müssen die Feuerwehren zu Bränden ausrücken“, betont Haupt. „Qualitätsgeprüfte Rauchmelder alarmieren dann sofort und lautstark. Sie begrenzen die Zerstörungen und retten vor allem Leben! Im Vergleich zu den Neunzigern ist die Zahl der Brandtoten in unserem Land heute nahezu gedrittelt – vor allem dank der immer stärkeren Verbreitung zuverlässiger Rauchmelder.“ Von VdS als sicher zertifizierte Geräte haben in zahlreichen Prüfungen bewiesen, dass sie verlässlich warnen, lange bevor tödliche Rauchkonzentrationen erreicht sind. Melder mit VdS-Qualitätssiegel enthalten übrigens immer die von den Feuerwehren gewünschten 10-Jahres-Akkus, was das häufige Risiko „jährlichen Batteriewechsel vergessen – Gerät kann niemanden mehr schützen“ ausschließt. Alle Infos zu Anbringung, Wartung etc. finden Sie auf www.vds.de/lebensretter .

(Quelle Deutscher: Feuerwehrverband/VdS)

 

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