Mechernich. Die strukturelle Anbindung der psychosozialen Unterstützung für Einsatzkräfte an den Kreisfeuerwehrverband, die Erstellung von Konzepten zum Einsatz von Aufklärungsdrohnen und zur Waldbrandbekämpfung sowie Änderungen von Satzung und Jugendordnung standen im Mittelpunkt der diesjährigen Delegiertenversammlung in Mechernich. Doch auch das Engagement der Feuerwehren bei der Bewältigung der Corona-Pandemie, vor allem aber im Rahmen der Hilfeleistung bei der Flutkatastrophe im Juli, setzen Akzente, auf die unter anderem Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick in seinem Grußwort an die Delegierten einging. Er verwies auf das Schicksal vieler Bürgerinnen und Bürger, die binnen weniger Jahre wiederholt das Opfer von Starkregen und Hochwasser geworden sind.
Dank für Fluthilfe
Den vielen Helferinnen und Helfer, aber auch den zahlreichen Spontanhelfern, dankte Schick für deren herausragende Leistung. „Wir brauchen Menschen wie Sie, die für andere Verantwortung übernehmen“, so der Bürgermeister. Landrat Markus Ramers schloss sich diesem Dank in Richtung der Einsatzkräfte an: „Sie haben geholfen, wo Hilfe gefordert war. Und das oftmals ohne zu wissen, was in der Zwischenzeit mit ihrem eigenen Zuhause und mit ihren Angehörigen geschah. Sie haben viele Leben gerettet“, befand Ramers. „Ich wünsche mir, dass viele Menschen erkennen, wie wichtig diese ehrenamtliche Arbeit ist“, so der Landrat.
Mehr Mitglieder in den Einsatzabteilungen
Und tatsächlich erfahren die Feuerwehren einen großen Zuspruch, was sich auch seit Jahren in der Mitgliederstatistik niederschlägt: Trends und Kennzahlen hatte der langjährige stellv. Vorsitzende Karl-Georg Hardy für das Berichtsjahr 2020 zusammengestellt: Demnach zählten die Feuerwehren im Kreis Euskirchen 4.535 Mitglieder, darunter 695 in den Jugendfeuerwehren, 2.840 in den Einsatzabteilungen, 39 in den Unterstützungs- und 868 in den Ehrenabteilungen. Besonders erfreulich: In den vergangenen zehn Jahren gewannen die Einsatzabteilungen rund 250 Mitglieder dazu. Noch beeindruckender entwickelten sich die Kinderfeuerwehren: Drei der elf kommunalen Feuerwehren haben diese Abteilung für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren vor wenigen Jahren eingerichtet. Seitdem ist die Mitgliederanzahl auf 92 angewachsen.
2020 rückten die 115 Löschgrüppen und -züge unter anderem zu 489 Brandbekämpfungen und 1.744 technischen Hilfeleistungen aus. Die Anzahl der Fehlalarm stieg deutlich von 286 im Vorjahr auf 416. Insgesamt konnten 232 Menschenleben gerettet werden. Im Dienst verletzten sich insgesamt 26 Feuerwehrangehörige.
Psychosoziale Unterstützung
Der Verbandsvorsitzende, Kreisbrandmeister Peter Jonas, ging im Rahmen des Jahresberichts unter anderem auf die psychosoziale Unterstützung von Einsatzkräften ein. Unter anderem mit Mitteln aus einer Spende werde man hier weitere Helferinnen und Helfer für diese Aufgabe qualifizieren und organisatorisch an den Verband anbinden. Zur Verfügung steht diese Gruppe aber nicht nur den Feuerwehren, sondern allen Hilfsorganisationen, etwa nach belastenden Einsätzen, wie bspw. Verkehrsunfallrettungen. Koordiniert wird die Gruppe von Rainer Brück, Stephanie Mandl und Nadja Züll.
Wolfgang Hecker, der für den Fachbereich Aus- und Fortbildung berichtete, kündigte Seminarangebote zu den Themen Anlagentechnik und Brandsicherheitswachen an. Philipp Heller, Fachbereichsleiter Sicherheit- und Technik, konnte den Delegierten Einblicke über das Beschaffungsvorhaben für eine professionellen Drohne nebst Leistungsbeschreibung und Ausbildungskonzept geben. Eingesetzt werden kann das Gerät unter anderem zur Lageerkundung bei Wald- und Vegetationsbränden, für deren Bekämpfung der Fachbereich Einsatzplanung gerade ein umfassendes Konzept zur Handreichung an die kommunalen Feuerwehren erstellt, erläuterte der stellv. Verbandsvorsitzende Johannes Gebertz und Fachbereichsleiter Einsatzplanung.
Kreisjugendfeuerwehrwahl bestätigt
Einstimmig bestätigten die rund einhundert Delegierten die Neuwahl des Kreisjugendfeuerwehrwartes Christian Heinrichs sowie von dessen beiden Stellvertretern Kathrin Berners und Christian Klinkhammer, die bereits Mitte August in Blankenheim stattgefunden hatte. Die Bestätigung gilt als Formsache, belegt aber auch das große Vertrauen in die Arbeit der Kreisjugendfeuerwehr. Verabschiedet wurde im Rahmen der diesjährigen Delegiertenversammlung eine Neufassung der Satzung nebst Jugendordnung, die u. a. redaktionelle Änderungen, die Mitgliedschaft des Rechnungsführers im Vorstand sowie eine Verschlankung der Gremien insgesamt vorsieht.
(Oliver Geschwind, Geschäftsführer)
Kreisfeuerwehrverband
Euskirchen e.V.