Neue Kreiseinheit PSNV-E gegründet

Euskirchen. Die Begleitung und Unterstützung von Einsatzkräften der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr nach belastenden Einsätzen wird von speziell dafür ausgebildeten Kräften geleistet. Der Kreis Euskirchen hat nun weitere Kollegen*innen in der psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) ausgebildet und in eine neue gebildete „Kreiseinheit PSNV-E“ überführt, welche organisations- und kreisübergreifend agieren kann.

Einsatzkräfte können in der Regel gut mit hohen Stressbelastungen und Eindrücken bei Einsätzen umgehen. Dennoch kann es Einsätze oder Eindrücke geben, die zu veränderten Reaktionen bei der Einsatzkraft führen und dadurch psychische Überbelastungen entstehen. Erstes Ziel der PSNV-E ist es, solche psychischen Belastungen zu minimieren und die Entstehung von Krankheiten zu verhindern. Im Jahr 2013 wurde das Team der PSNV-E in der Abteilung Gefahrenabwehr des Kreises angesiedelt. Gab es in der Vergangenheit eine Handvoll Einsätze pro Jahr, so stieg der Bedarf nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 enorm an.

Unmittelbar nach der Flut wurden über 700 Einsatzkräfte durch die PSNV-E betreut. In Folge konnte weiteres Personal für die Einheit akquiriert, mit Unterstützung des Kreisfeuerwehrverbandes und einer großzügigen Spende der BASF-Stiftung weiter aus- und fortgebildet werden und beim Kreis Euskirchen als neue Kreiseinheit angebunden werden. Auch durch die Flut hat sich die Achtsamkeit der Einsatzkräfte verändert, es kommt viel häufiger zu Nachsorgegesprächen. Sowohl die Führungskräfte als auch die Einsatzkräfte sind sensibilisiert und die Hemmschwelle, das Team der Notfallversorgung anzufordern, ist gesunken.

Das PSNV E-Team besteht aus 19 qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Rettungsdienst, den Freiwilligen Feuerwehren, dem DRK und den Maltesern aus dem Kreis Euskirchen sowie einer Diplom Psychologin. Alle sind ehrenamtlich für die PSNV-E im Einsatz. Im Gespräch entwickeln sie Bewältigungsstrategien und verdeutlichen, dass es sich um normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis handelt. Die betroffenen Einsatzkräfte lernen die veränderten Reaktionen am Körper oder an der Psyche zu verstehen und zu akzeptieren.

Entlastende Gespräche sollten frühestens 24-72 Stunden nach dem Ereignis stattfinden. Bei Bedarf vermittelt das PSNV-E-Team zu weiterführender Unterstützung wie eine Therapie.

Bildunterschrift: 

Landrat Markus Ramers und Geschäftsbereichsleiterin Julia Baron stellten zusammen mit Abteilungsleiter Gefahrenabwehr Martin Fehrmann und Kreisbrandmeister Peter Jonas die neue Einheit PSNV-E vor. Das Team um Einsatzführung Rainer Brück vereint Mitarbeiter*Innen aus dem Rettungsdienst, den Freiwilligen Feuerwehren, dem DRK und den Maltesern aus dem Kreis Euskirchen sowie eine Diplom Psychologin.

(Kreis Euskirchen, Pressestelle, C.Lawlor)

4.474 Aktive
Mitglieder
3.283 Einsätze
296 Gerettete
Menschen
8 Gerettete
Katzen