Mit einem neuen landesweiten Konzept (siehe auch https://www.idf.nrw.de/rechtsvorschriften/eingebundene_dokumente/katastrophenschutz/konzept_uepsnv-e_nrw.pdf) sollen die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen in Großeinsätzen und Katastrophenfällen psychosozial stärker unterstützt werden. Innenminister Herbert Reul hat das neue Konzept zur überörtlichen Hilfe „Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte“ (ÜPSNV-E) nun im nordrhein-westfälischen Innenministerium vorgestellt. An der Veranstaltung nahmen auch der Leiter des PSNV-E-Teams im Kreis Euskirchen, Rainer Brück, und der Abteilungsleiter Gefahrenabwehr, Martin Fehrmann, teil.
Innenminister Herbert Reul: „Die Helferinnen und Helfer im Brand- und Katastrophenschutz riskieren in Einsätzen nicht selten ihr eigenes Leben, um das anderer zu schützen. Die meisten davon ehrenamtlich. Das geht an die Substanz - für die Helferinnen und Helfer, aber auch deren Familien. Deshalb ist es unsere Aufgabe, uns bestmöglich für ihre Nachsorge und Unterstützung einzusetzen.“
Reul erinnerte an die beiden getöteten Feuerwehrangehörigen bei der Flutkatastrophe 2021 im Raum Altena, den Angriff auf Einsatzkräfte in Ratingen und den Brand in einer Motorradwerkstatt in St. Augustin, bei dem zwei Einsatzkräfte ihr Leben verloren. In diesen Fällen sei eine psychosoziale Notfallversorgung unabdingbar. „Wenn die eigenen Kräfte vor Ort nicht mehr ausreichen, um sich um die betroffenen Einsatzkräfte zu kümmern oder wenn es Verletzte oder sogar Tote aus den eigenen Reihen gibt. Dann ist es wichtig, Unterstützung von außen zu bekommen“, sagte Reul mit Blick auf das neue Konzept, das eine Projektgruppe bei der Bezirksregierung Arnsberg zusammen mit Vertretern der Kommunalen Spitzenverbände, anderen Bezirksregierungen, der Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren, des Verbandes der Feuerwehren und des Arbeitskreises/Facharbeitsgruppe Psychosoziale Notfallversorgung/Psychosoziale Unterstützung erarbeitet hat.
Der Inspekteur für Brand- und Katastrophenschutz, Helmut Probst, sagte, die Unwetterlage in der Nordeifel habe gezeigt, dass eine Vielzahl von Helfenden eine Betreuung über einen längeren Zeitraum hinweg erfordert hätten. An dieser Stelle knüpfe das neue Konzept an. Örtliche Strukturen sollen aber weiterhin bestehen bleiben.
Im Kreis Euskirchen konnte das PSNV-E-Team mit einer großzügigen Spende der BASF-Stiftung nach der Flutkatastrophe als Kreiseinheit etabliert werden (siehe auch https://www.kfv-eu.de/news/detail.php?newsID=357). Inzwischen zähle die Gruppe 19 Mitglieder, berichtete deren Leiter, Rainer Brück. Neben Einzel- und Gruppengesprächen für Einsatzkräfte sei das Team auch bei den Lehrgängen der Grundausbildung präsent, um für das Thema zu sensibilisieren und die Kontaktwege aufzuzeigen. Aber auch an Übungsabenden der Löschgruppen und -züge nehme man teil, so Brück.
Das PSNV-E-Team im Kreis Euskirchen ist erreichbar unter einsatznachsorge@ga-kreis-eu.de oder unter Tel. (02251) 15-848 bzw. in Notfällen über die einheitliche Leitstelle.
(von Oliver Geschwind)
Kreisfeuerwehrverband
Euskirchen e.V.