150 Jahre Feuerwehr Gemünd - Fest an Pfingsten

Gemünd. Mit einem vielfältigen Festprogramm für die gesamte Familie feiert der Löschzug Gemünd am 18. und 19. Mai 2024 sein 150-jähriges Bestehen. Die Gemünder Wehr ist damit eine der ältesten Feuerwehren unter den 115 Löschgruppen und -zügen im gesamten Kreis Euskirchen. „Der Mechernich Heimatforscher Anton Koenen hat seinerzeit sogar festgestellt, dass sie aufgrund der vorliegenden Belege auch die älteste auf freiwilliger Basis gegründete Wehr sei“, sagt Löschzugführer Stefan Träger.

Die Geschichte des Gemünder Löschzugs dokumentiert eindrucksvoll die Wandlung des Feuerlöschwesens im Laufe der Jahrzehnte. Die offizielle Gründung der Gemünder Wehr ist auf das Jahr 1874 datiert, obwohl es bereits 1852 ein organisiertes Brandkorps gab. Dessen 74 Mitglieder waren vom damaligen Bürgermeister Tils dienstverpflichtet worden, nachdem in der Nacht zum 26. August 1852 ein verheerendes Feuer in der Dreiborner Straße 42 Häuser, 22 Stallungen und 13 Scheunen vernichtet hatte.

Anders als heute waren die damaligen Mitglieder des Brandkorps alles andere als motiviert, sodass in den Folgejahren auch trotz einer zwischenzeitlich erlassenen „Polizeiverordnung über das Feuerlöschwesen in der Stadt Gemünd“ der Feuerschutz immer wieder zum Erliegen kam. Und so richtete Bürgermeister Kleinen 1900 einen Aufruf an die Bevölkerung, sich zum freiwilligen Feuerwehrdienst zu melden. Er machte allerdings auch keinen Hehl daraus, bei einer unzureichenden Anzahl an Freiwilligen eine Pflichtfeuerwehr einzurichten.

Unter Kommandant Paul Fesemeyer blühte die Gemünder Feuerwehr bis zum Ausbruch der beiden Weltkriege wieder auf. Alleine im Ersten Weltkrieg verloren acht Kameraden ihr Leben. Im Zweiten Weltkrieg musste die Gemünder Wehr zusätzlich noch Dienst als Flugplatzfeuerwehr an der Ordensburg Vogelsang leisten. Unterdessen halfen Gemünder „Trümmerfrauen“ aus, wenn im Heimatort die Feuerwehr-Sirenen aufheulten.

Immer wieder Waldbrände

Nach dem Krieg leistete der neue Hauptbrandmeister Alois Kehren wertvolle Aufbauarbeit. Der Gemünder Löschzug war vor allem bei der Bekämpfung von Waldbränden gefordert und rückte auch regelmäßig zu Großbränden im Altkreis Schleiden aus. Zudem kam es immer wieder zu folgeschweren Verkehrsunfällen, bei denen Autofahrer mit Panzerkolonnen des Truppenübungsplatzes Vogelsang kollidierten.

Nachdem Heinz Monschau 1964 Kreisbrandmeister wurde und sein Amt als Löschzugführer aufgab, wurde Alois Kehrens Sohn Rudolf Stadtbrandmeister in Gemünd. Unter ihm wurde der Fahrzeugbestand des Löschzuges erheblich erweitert. 1969 bezog die Wehr ein neues Gerätehaus hinter der ehemaligen Post, das erst 2014 mit dem Umzug in ein neues Gebäude an der Uhlandstraße nahe des Ortsteils Nierfeld aufgegeben wurde.

Während zur Gründungszeit ausschließlich die Bekämpfung von Schadenfeuern im Mittelpunkt stand, müssen sich die Wehrleute heute einem vielfältigen Einsatzspektrum stellen. „Vor allem die Anzahl der technischen Hilfeleistungen hat erheblich zugenommen“, berichten Löschzugführer Stefan Träger und dessen Stellvertreter Christian Laux. Seit der Flutkatastrophe seien auch die Einsatzzahlen vor allem im Bereich der Bagatelleinsätze auf hohem Niveau stagniert. Im vergangenen rückte die Wehr in 119 Fällen aus. Zurzeit gehören 46 Ehrenamtliche der Einsatzabteilung an. Die Jugendfeuerwehr zählt ebenso wie die Ehrenabteilung jeweils 17 Mitglieder

Festprogramm

Das Jubiläumsfest wird vom Förderverein des Löschzugs um dessen Vorsitzenden Ingo Konrads organisiert und startet mit einem Dämmerschoppen am Samstag, 18. Mai, ab 16 Uhr am Feuerwehrgerätehaus. Ab 20 Uhr schließt sich ein stimmungsvoller Abend mit der „Sound City Band“ an. Der Eintritt ist frei.

Am Sonntag, 19. Mai, eröffnet um 11 Uhr ein Festkommers die Feiern zum 150-jährigen Jubiläum. Darauf folgt der Frühschoppen mit dem Musikverein Manderscheid. Ab 14 Uhr ist die Kuchentheke geöffnet. Für Unterhaltung sorgt der Musikverein aus Schöneseiffen. Den ganzen Tag über gibt es das Programm „Feuerwehr zum Anfassen“ mit einer umfangreichen Fahrzeug- und Geräteausstellung, bei der die Gäste selbst einmal in die Rolle eines Feuerwehrangehörigen schlüpfen können. Die kleinen Gäste erwarten eine Hüpfburg, Kinderschminken und ein Klettergarten. Ab 17 Uhr spielt die Gruppe „Ham Unplugged“ Blues-, Folk- und Rockmusik, bevor ab 20 Uhr wieder die „Sound City Band“ übernimmt.

www.feuerwehr-gemuend.de

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8 Gerettete
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