Seine Tatkraft machte ihn in der Flutkatastrophe zum Helden in seiner
Heimat. Mit seinem Bagger half er, Tausende vor einem Dammbruch zu
bewahren. Nun ist Tiefbauunternehmer Hubert Schilles gestorben.
Mechernich (dpa/lnw) - Sein tatkräftiger Einsatz mit Bagger in der
Flutkatastrophe machte ihn zu dem Helden, der er nie sein wollte: Der
Tiefbauunternehmer Hubert Schilles aus der Eifel ist gestorben. Er
sei am 10. November im Kreise seiner Familie im Alter von 70 Jahren
gestorben, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro in Mechernich unter
Berufung auf die Familie. Die Stadt würdigt ihn in einer Mitteilung
als «Lebensretter während der Flut».
Als aufgrund der großen Flut im Juli 2021 der Damm der
Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen zu brechen drohte, hatte er
sich ohne zu zögern bereit erklärt, den mit Boden und Geröll
zugeschwemmten Abfluss der Talsperre freizubaggern. Mit dieser
Entscheidung habe der Landwirt und Unternehmer Tausende und ihr Hab
und Gut vor Überflutung gerettet, heißt es in der Mitteilung weiter.
Für seinen Mut wurde er später sowohl vom nordrhein-westfälischen
Landesinnenminister Herbert Reul als auch vom damals amtierenden
Ministerpräsidenten Armin Laschet (beide CDU) gelobt und als
beispielhaft für die vielen couragierten Helfer während der Flut
hervorgehoben.
«Mir war klar. Hier muss sofort Hilfe her. Da kann man nicht mehr
lange überlegen», schilderte er damals der dpa. Er habe einen
30-Tonnen-Tieflader angefordert und sei «da reingefahren»: «Ich bin
ein gläubiger Mensch: Ich habe mich zweimal gesegnet, bevor ich da
runter bin», sagte Schilles. 18 Meter unter dem Wasserspiegel
arbeitete er dann sechs Stunden lang auf der anderen Seite des akut
gefährdeten Dammes und schaufelte den Ablauf frei. «Das war keine
Heldentat. Das hätte jeder andere auch gemacht», so Schilles.
(Quelle: dpa)
Kreisfeuerwehrverband
Euskirchen e.V.